Heute erfolgte der offizielle Startschuss für eines der wichtigsten Verkehrssicherheitsprojekte in Kärnten: den Sicherheitsausbau der S37 Klagenfurter Schnellstraße. Im Bild oben von links: LH Peter Kaiser, Asfinag Vorstand Hartwig Hufnagl und LR Martin Gruber.
Ab sofort kann die Asfinag den ersten sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen St. Veit-Süd und Nord ausbauen. Wesentlichster Bestandteil des Projektes ist die Verbreiterung der Straße um fünf Meter, wodurch die Errichtung einer Mitteltrennung möglich wird. Nach Abschluss der Arbeiten im Sommer 2025 gehört der gefährliche Gegenverkehr damit der Vergangenheit an.
Insgesamt müssen im Zuge des Sicherheitsausbaus auch sechs Brücken neu gebaut werden, ebenso wie Pannenbuchten, zwei Parkplätze, Wildschutzzäune entlang der Strecke und etwa 5.000 Quadratmeter Lärmschutzwände, um die Bevölkerung zu schützen.
Kernstück des Sicherheitsausbaus ist die Verbreiterung der Schnellstraße um fünf Meter, von derzeit 15,50 Meter auf künftig 20,5 Meter Gesamtbreite. Begonnen wird bei St. Veit-Süd auf der Richtungsfahrbahn Friesach. Im ersten Schritt konzentrieren sich die Bauarbeiten auf den Abschnitt bis kurz vor St. Veit-Mitte. Bereits in knapp einem Jahr können dadurch die ersten zwei Kilometer fertiggestellt und die Baustelle entsprechend kürzer gehalten werden. Anschließend wird der restliche Teil bis St. Veit Nord auf der Richtungsfahrbahn Klagenfurt verbreitert.
Diese Maßnahme ermöglicht es, eine bauliche Mitteltrennung nach höchstem Sicherheitsstandard zu errichten. In Summe müssen dafür sechs Brücken neu gebaut beziehungsweise verbreitert werden, je Richtung werden zudem zwei Pannenbuchten gebaut, Wildschutzzäune und 5000 Quadratmeter Lärmschutzwände komplettieren das Projekt. Für den Verkehr steht während der Bauphase jeweils ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung, wobei ein Tempolimit von 80 km/h vorgeschrieben wurde. Die Fertigstellung des ersten Abschnittes der neuen S 37 ist für den Sommer 2025 vorgesehen.
Die knapp 18 Kilometer lange S 37 von Klagenfurt bis St. Veit-Nord ist bereits seit 2007 im Bundesstraßengesetz als Schnellstraße ausgewiesen. Der von der Asfinag geplante Sicherheitsausbau des zwölf Kilometer langen Abschnittes der Schnellstraße zwischen Maria Saal und St. Veit musste mehrere rechtliche Hürden überwinden. Zuletzt gab es aufgrund eines Antrages des Kärntner Naturschutzbeirates im Jahr 2016, der eine UVP-Pflicht urgierte, Verfahren bis zu den Höchstgerichten, die schlussendlich gegenteilig entschieden. Anschließend konnte die Asfinag die Planungen finalisieren und die Materienrechtsverfahren (Forstrecht, Natur- und Wasserrecht) durchführen. Der Bau selbst wurde im August 2022 ausgeschrieben, den Zuschlag erhielt im Dezember das Bauunternehmen Strabag.
Um den Sicherheitsausbau durchführen zu können, waren auch Grundeinlösen erforderlich. Die Asfinag konnte bereits in den Jahren zuvor mit allen 36 Grundeigentümern eine Lösung erzielen.
Die Klagenfurter Schnellstraße war in den vergangenen Jahren auch aufgrund schwerer Unfälle Gegenstand von Diskussionen. Zwischen 2016 und 2020 kam es im Abschnitt zwischen Klagenfurt und St. Veit zu sieben schweren Verkehrsunfällen mit insgesamt acht schwer verletzten und einer getöteten Person. Durch den Sicherheitsausbau und die neue Mitteltrennung gehören Frontalkollisionen künftig somit der Vergangenheit an.
De Asfinag ist bestrebt, bei allen Baumaßnahmen auch entsprechenden Ausgleich für die Natur zu schaffen. Im Falle des Sicherheitsausbaus der S 37 werden daher ebenfalls umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt. Allen voran entsteht bei Hirt ein großes Biotop auf einer Fläche von 1,65 Hektar. Dieses Biotop – derzeit noch eine landwirtschaftlich genutzte Fläche – wird künftig in Form von zwei grundwassergespeisten Teichen neuen Lebensraum für Amphibien bieten. Zusätzlich entsteht auf diesem Areal ein größerer Weiher. Das Biotop wird durch einen Erdwall von angrenzenden Landwirtschaftsflächen abgeschirmt.
Zusätzlich sorgt die Asfinag für eine Bepflanzung der neu geschaffenen Parkplätze, Dämme und Böschungen, wobei ausschließlich einheimische Dornensträucher sowie Beerengewächse (etwa Eberesche, Kornelkirsche, Holunder) zum Einsatz kommen. Sämtliche offene Flächen werden mit der Saatgutmischung „Glatthaferwiese trocken“ eingesät.
Ein ebenfalls wesentlicher Aspekt von nachhaltigem Bauen sind eine hohe Recyclingquote sowie die Verwendung von Holz als Baustoff. Große Teile des alten Asphalts werden somit aufbereitet und wiederverwendet. Und eine der neu zu errichtenden Brücken soll nach Möglichkeit in Holzverbund-Bauweise ausgeführt werden. Diesbezüglich laufen die Planungen mit Kärntner Brückenexperten.