In unmittelbarer Nähe zum Viva Forschungspark in Wopfing steht seit kurzem ein Pavillon der besonderen Art. Einerseits dient er als moderner Unterstand für viele BesucherInnen, andererseits ist er ein Best-Practice-Beispiel für den Baumit BauMinator 3D-Betondruck. Das Besondere daran: Was man im Pavillon im Kleinen auf ca. 80m² sieht, wurde bereits in großen Projekten erfolgreich umgesetzt. Baumit setzt mit dem 3D-Druck Pavillon ein Beispiel für ressourcenschonendes, automatisiertes und dennoch individuelles Bauen.
Innovative Deckenkonstruktion spart Gewicht und CO₂
„Der Baumit BauMinator platziert Beton dort, wo er gebraucht wird und lässt ihn weg, wo er nicht gebraucht wird. Bauteile wie Betondecken und Wände können schnell und stark gewichtsreduziert hergestellt werden. Bei unserem Pavillon in Wopfing gelang es, rund 45% leichter als bei konventioneller Planung zu bauen und dabei über 30 Prozent CO₂ einzusparen”, erklärt Robert Schmid, Eigentümer und Geschäftsleitung Baumit, im Rahmen der offiziellen Eröffnung.
So funktioniert das 3D gedruckte Rippendeckensystem
3D-gedruckte Aussparungskörper – statisch optimiert – werden auf einer Schalungsplatte mit der offenen Seite nach unten aufgelegt, die Bewehrung und Ökobeton dazwischen eingebracht. Das Ergebnis ist eine zweiachsig gespannte Rippendecke, die bereits jetzt die CO₂ Ziele von 2030 erfüllt. Genau aus diesem Grund erhielt das Baumit BauMinator-Team für das Projekt Tiefgarageneinfahrt im deutschen Nördlingen im November 2023 den deutschen Architekturpreis Beton.
Das von Baumit und dem Institut für Tragwerksentwurf (ITE) der TU Graz entwickelte neue Rippendeckensystem wurde bereits in Österreich und Deutschland inklusive aller notwendigen Prüfungen umgesetzt. Dabei sind Deckengrößen bis über 700m² realisiert worden. Zu besichtigen sind diese Rippendeckensysteme in Lunz am See, Nördlingen (DE)sowie in Bludenz; Folgeprojekte sind bereits in Arbeit.
BauMinator: 3D-Betondruck aus dem Hause Baumit
Um die Vision – hohe CO₂ Reduktion durch hohe Materialeinsparung, modulares Bauen, kurze Produktionszeiten durch hohe Automatisierung – zu erfüllen, hat Baumit den BauMinator entwickelt. Dabei handelt es sich um ein optimal abgestimmtes Gesamtsystem aus Spezialmörtel, Roboter, Pumpen und Software.
Aufbauen – Einschalten – Drucken: in einem Tag kann das System sowohl stationär sowie im Produktionsverbund eines Fertigteilwerkes eingesetzt werden. Obwohl Lage auf Lage gedruckt wird, ist das Material so homogen wie gegossen. Bauteile in Größen von ca. 2 x 3 x 0,4 m sind in zwei Stunden fertig gedruckt. Beim Austritt aus der Düse wird bereits eine Festigkeit erreicht, dass bis zu 60° Winkel gedruckt werden können. Der Prozess ist bis zum eigentlichen Druck 100 Prozent digital – die Grundvoraussetzung für die Zukunft. Für die Umsetzung der Projekte stehen bereits Partner in Deutschland und Österreich zur Verfügung.
„Der 3D-Betondruck hat bereits seinen Platz in der automatisierten Herstellung von Bauteilen und Elementen gefunden und ist ein wichtiger Eckpfeiler für zukunftsorientiertes, automatisiertes und ressourcenschonendes Bauen in Modulbauweise“, so Eduard Artner, Leitung des Geschäftsfelds 3D-Betondruck bei Baumit.
Eckdaten zum Baumit Pavillon
Grundfläche: 9 x 9 m, Bebaute Fläche: 81m²
Spannweite zwischen Stützen: 5,5m
Individuell geformte Aussparungskörper Dach: 100 Stück
31% weniger CO₂ als konventionelle Planung
45% leichter als konventionelle Planung (bei Verwendung von einem C25/30 in beiden Fällen)