ÖBB: Sanierter Bosrucktunnel ist fit für die Zukunft

Nach fünf Monaten Bauzeit sind die umfangreichen Sanierungs-Arbeiten im 4.766 m langen Bosrucktunnel abgeschlossen. Restarbeiten erfolgen im Zuge von Nachtarbeiten im August.

Fit für die nächsten 20 Jahre – so präsentiert sich der Bosrucktunnel nach der umfangreichen Tunnelsanierung der letzten Monate. Das Großprojekt wurde insgesamt über 6 Jahre in zwei Phasen abgewickelt: bereits 2016 wurden Tunnelsohle und Gleise erneuert, von März bis Ende Juli 2022 erfolgte dann die teilweise Erneuerung der Tunnelinnenschale sowie der Einbau einer Stromschiene für die Oberleitung. Die Sanierung des historischen Tunnelbauwerks aus 1906 ermöglicht nun einen sicheren Bahnbetrieb für zwei weitere Jahrzehnte. Insgesamt wurden gemäß ÖBB Rahmenplan 23,9 Mio. Euro investiert.

Ablängen der Schiene. (© ÖBB/Robert Deopito)

Thomas Fruhmann, Projektleiter ÖBB-Infrastruktur AG, zeigt sich zufrieden: „Mit der umfangreichen Sanierung des Bosrucktunnels stellen wir sicher, dass die wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Oberösterreich und der Steiermark bis mindestens ins Jahr 2040 über den bestehenden Tunnel abgewickelt werden kann. Ein großer Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen – von der minutiösen Planung bis hin zur Umsetzung vor Ort. Alle haben an einem Strang gezogen und den zweiten Bauabschnitt in Rekordzeit gemeistert.“

Das über 100 Jahre alte Tunnelobjekt hatte teilweise massive Schäden an der Innenwand. Die Sanierung der Tunnelinnenschale hat den rund 30 Arbeiterinnen und Arbeiter in den letzten Monaten alles abverlangt: es musste die in die Jahre gekommene Innenschale auf einer Fläche von rund 10.200 m² aufgeschnitten werden. Im Zuge der Arbeiten wurden 3.390 t alter Beton abgetragen und abtransportiert.

Sanierter Tunnel mit Oberleitung.

Danach konnte mit dem Neuaufbau der Innenschale mittels 135 t Bewehrungsstahl und 2.200 t Beton begonnen werden. Erst dann wurden die Gleise wieder eingebaut und zum Schluss die neue Oberleitung in Form einer Deckenstromschiene montiert. Karl Hartleitner, Projektkoordinator ÖBB-Infrastruktur AG: „Die Herausforderung einer derart umfassenden Tunnelsanierung ist unter anderem die Logistik. Alle Arbeitsschritte müssen genauestens geplant werden und jeder Handgriff muss sitzen.“

Die Sanierung in Zahlen
Bosrucktunnel ist 4.766 m lang
10.200 m2 Innenschale aufgeschnitten
135 t Bewehrungsstahl eingebaut
2.200 m3 Beton neu aufgebracht
1,4 km Gleis abgetragen und wieder eingebaut
4,8 km Stromschiene neu montiert
11,5 km Kabel neu angeordnet

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