Präzisionsarbeit mit 2.200 Tonnen

Die Bauarbeiten an der Karwendelbahnstrecke befinden sich in der heißen Phase. Hauptschauplatz der Arbeiten war zuletzt der Einschub des neuen Tragwerks für das Inntalviadukt.

Seit dem Start der Bauarbeiten, Mitte April, hat sich an diesem Hotspot der Karwendelbahn-Bauarbeiten viel ereignet. 8 von insgesamt 16 Bögen des Inntal Viadukts wurden wegen ihres baulichen Zustandes abgetragen. Das bestehende Fundament wurde dabei mittels DSV(Düsenstrahlverfahren)-Säulen verstärkt.

Einschub des ersten neuen Teilstücks des Inntalviaduktes. Im Vordergrund an den Pfeilern die Verschubbahnen. Fotos: © ÖBB/Gasser-Mair/Kapferer

Das Hauptaugenmerk der Arbeiten lag auf dem Aufbau der 8 neuen Bögen samt Tragwerk (künftige Fahrbahn) für das Inntal Viadukt im Bereich der parallel zur Karwendelbahnstrecke verlaufenden östlichen Verbindungsstraße zwischen der Egger-Lienz-Straße und dem Innrain.

Für die Spezialisten der ÖBB-Infra und der beteiligten Firmen bedeutete der Einschub des neuen Viadukts Präzisionsarbeit nach Maß. Das 2.200 Tonnen schwere Bauwerk wurde auf der vorbereiteten Verschubbahn aus Stahlblech auf Teflon mit Hochleistungsschmierfett, parallel an 7 Punkten von hydraulischen Pressen eingezogen. Die Herausforderung bestand darin, dass alle Pressen absolut gleichmäßig ziehen, damit es zu keinen Verschränkungen des Bauwerks kommt.

Die Pressen haben dabei mit 400 bar Druck pro Presse gearbeitet. Pro Hub legte das Bauwerk dabei die Strecke von je 26 cm über die Verschubbahn zurück. Insgesamt dauerte der gesamte Einschubvorgang nur rund eine Stunde. Laut aktueller Planung sind im Jahr 2025 weitere acht Bögen auf dieselbe Art und Weise zu erneuern. Die Erfahrungen aus den Vorarbeiten und dem heutigen Einschub fließen bei der Erneuerung des zweiten Abschnitts mit ein.

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