Der Brenner Basistunnel (BBT) hat einen weiteren wichtigen Baufortschritt erreicht: Die Vortriebsarbeiten der Haupttunnel im Baulos „Sillschlucht-Pfons“ sind erfolgreich abgeschlossen. Damit sind bereits rund 90 Prozent aller Vortriebe des gesamten Projekts erledigt – ein zentraler Meilenstein für die zukünftige Verbindung zwischen Österreich und Italien.
Ein Meilenstein für den Brenner Basistunnel
Im österreichischen Baulos H41 Sillschlucht-Pfons wurden die letzten Meter der Haupttunnel durchschlagen. Die Feier zum Abschluss der Arbeiten fand auf der Baustellenfläche nahe der Europabrücke in der Tübbinghalle statt. Die beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) „Ida“ und „Lilia“ haben ihren Einsatz erfolgreich beendet und damit einen entscheidenden Beitrag zur Fertigstellung des Brenner Basistunnels geleistet.
Gut einen Monat nach der Ankunft der TBM „Lilia“ im Gemeindegebiet von Navis am 6. Oktober wurde nun das Ende aller Vortriebsarbeiten in den Haupttunneln dieses Bauloses gefeiert.
Nur noch „Wilma“ und „Olga“ in Einsatz
Mit dem erfolgreichen Vortrieb im Baulos Sillschlucht-Pfons rückt die Fertigstellung des Brenner Basistunnels näher. Nur noch zwei Tunnelbohrmaschinen – „Wilma“ und „Olga“ – sind derzeit im südlichen Baulos Pfons–Brenner im Einsatz. Hier werden die letzten neun Kilometer Haupttunnel ausgebrochen, um den unterirdischen Abschnitt zwischen Innsbruck und dem Brennerpass zu vollenden.
Damit ist das Gesamtprojekt zu rund 90 Prozent vorgetrieben, was den enormen Baufortschritt des Jahres 2025 unterstreicht.

„Für den Brenner Basistunnel war 2025 ein außergewöhnliches Jahr in puncto Baufortschritt. Nicht nur die beiden TBM dieses Bauloses, Ida und Lilia, sondern auch die TBM Flavia im Baulos Mauls haben ihre Vortriebe erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Durchbruch des Erkundungsstollens erlebte das Projekt einen seiner bisher bedeutendsten Momente“, betonten die beiden BBT-Vorstände Umberto Lebruto und Martin Gradnitzer.
Bedeutung für Mobilität und Umwelt
Der Brenner Basistunnel gilt als eines der wichtigsten nachhaltigen Infrastrukturprojekte Europas. Durch den Tunnel wird der Güter- und Personenverkehr zwischen Österreich und Italien künftig schneller, sicherer und umweltfreundlicher abgewickelt.
„Mit der Ankunft von Lilia wird ein weiterer Meilenstein beim Bau des Brenner Basistunnels erreicht. Für das Baulos H41 endet mit dem Abschluss der Vortriebsarbeiten ein großes Kapitel. In den nächsten Jahren geht es nun an den weiteren Ausbau und die finale Fertigstellung dieses Tunnelabschnitts zwischen der Sillschlucht bei Innsbruck und Pfons. Mein Dank gilt allen, die an diesem Zukunftsprojekt mitarbeiten und tagtäglich an unserem gemeinsamen Ziel, der Inbetriebnahme im Jahr 2032, weiterführen“, kommentierte der Tiroler Mobilitätslandesrat René Zumtobel.
Engagement der Region und Begeisterung der Jugend
Zur Feier des erfolgreichen Vortriebs im Baulos Sillschlucht-Pfons waren auch Schülerinnen und Schüler der Volksschule St. Peter/Ellbögen und der Mittelschule Matrei anwesend. Sie hatten im Frühsommer 2023 die Namen „Lilia“ und „Ida“ für die beiden TBM dieses Bauloses ausgewählt.

„Ich freue mich besonders darüber, dass die Kinder der Volksschulen St. Peter-Ellbögen und der Mittelschule Matrei unsere beiden Tunnelbohrmaschinen von Anfang an mit so viel Begeisterung begleitet haben. Sogar im Werk Ahrental, wo heute unsere Feier stattfindet, haben sie selbst Tübbinge bemalt. Ihre Begeisterung zeigt eindrucksvoll, wie sehr dieses Eisenbahnprojekt Menschen jeden Alters in der Region verbindet“, freut sich Romed Insam, Projektleiter des BBT.
Zusammenarbeit und Fachkompetenz als Schlüssel zum Erfolg
Der Abschluss des Vortriebs im Baulos Sillschlucht-Pfons wurde durch den großen Einsatz zahlreicher Fachkräfte ermöglicht. Die ARGE H41, unter der technischen Leitung von Implenia, würdigte die hervorragende Zusammenarbeit und den Einsatz der Mineure.
„Unser Team hat diesen wichtigen Meilenstein mit großem Einsatz, Fachkompetenz und dank hervorragender Zusammenarbeit erreicht. Dafür gebührt speziell unseren Mineuren höchster Respekt. Wir sind stolz auf diese Leistung und darauf, dass wir zu diesem nachhaltigen Infrastrukturprojekt für die künftige Mobilität Europas beitragen durften. Herzliche Gratulation und Glück auf!“, so Harald Goldberger, Technischer Geschäftsführer der ARGE H41.
Ausbau und Fertigstellung bis 2032
Nach dem erfolgreichen Vortrieb folgt nun der Ausbau der Tunnelröhren zwischen der Sillschlucht bei Innsbruck und Pfons. In den kommenden Jahren werden die Ausrüstungsarbeiten, die Sicherheitsinfrastruktur und der technische Innenausbau umgesetzt.
Das Ziel ist die Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels im Jahr 2032, womit eine leistungsfähige, klimafreundliche Verbindung zwischen Nord- und Südtirol entsteht.
Ein bedeutender Schritt für Europas Verkehrszukunft
Der abgeschlossene Vortrieb der Haupttunnel im Baulos Sillschlucht-Pfons stellt einen historischen Moment im Bau des Brenner Basistunnels dar. Er zeigt, wie technische Präzision, Teamarbeit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein Jahrhundertprojekt Wirklichkeit werden lassen.
