Brücke der Superlative positioniert

Mit dem Verschub einer 200 m langen Bogenbrücke vollendete die Luxemburgische Eisenbahngesellschaft CFL einen wichtigen Schritt im Rahmen ihres Infrastrukturausbaus.

Um die gewaltige Konstruktion in Position zu bringen, war zwischen dem Bettemburger und dem Gaspericher Kreuz eine Vollsperrung der sechsspurigen Autobahn nötig. „Mit 200 m Länge, 18,5 m Breite und einer Höhe von 40 m von der Fahrbahnplatte bis zur Kante des oberen Bogens ist sie eine der größten Eisenbahnbrücken des Typs „Bow-String“ in Europa“, beschreibt Rui Raimundo, Projektleiter bei der CFL, die beeindruckenden Kennzahlen.

Seit 2020 fügten Spezialfachkräfte die vielen Einzelteile der Zugbänder inklusive Fahrbahnplatte sowie der beiden Doppelbögen vor Ort zusammen. Daraus entstand die Bogenbrücke mit einem Gewicht von 5.850 t. „Sie ist eines von insgesamt acht Bauwerken, die im Rahmen der neuen Eisenbahnstrecke zwischen Luxemburg-Stadt und Bettemburg errichtet wird“, nennt Projektleiter Raimundo den ehrgeizigen Rahmen.

„Das Projekt gehört zum ambitionierten Ausbau- und Modernisierungsprogramm der CFL. Neben der existierenden Strecke stellt diese zusätzliche Linie einen erheblichen Kapazitätsgewinn für diesen stark befahrenen Abschnitt des Luxemburgischen Schienennetzes dar.“

Durch den Einsatz hydraulischer Pressen wurde die Konstruktion im Vorfeld mittels „pack & jack“-Verfahren nach und nach auf eine Höhe von 5 m auf das Niveau der Brückenlager angehoben und ausgerichtet. Für die finale Fahrt kamen modulare Selbstfahrer zum Einsatz, die für solche Schwerlastaufgaben prädestiniert sind. Für die Durchführung dieser anspruchsvollen Transportaufgabe waren die weltweit aktiven Spezialisten der Firma Sarens zuständig. Sie haben die Fahrzeugkombination im Vorfeld zusammengestellt und den Ablauf minutiös vorbereitet.

Unter den Augen zahlreicher Beobachter erfolgt kurz nach Mitternacht der Startschuss für den Verschub. Insgesamt waren 180 selbstangetriebene SPMT-Achslinien in dieses Projekt involviert, die jeweils als 5×18 Achslinien Kombination an jedem Ende der Brücke zusammengekoppelt waren.

Millimetergenau fügte sich die „Bow-String“-Brücke in die vorgesehene Lücke über der Autobahn 3 ein. Trotz der beachtlichen Ausmaße muss sie sich perfekt an der zukünftigen geometrischen Trassierung der Neubaustrecke anpassen. Die SPMT-Einheiten lassen sich dank der elektronischen Lenkung präzise steuern und so läuft in der Dunkelheit der Nacht alles nach Plan. Die LED-Beleuchtung an den Cometto-Modulen verschaffte dem Bediener ideale Bedingungen. Dank des Hubs werden Bodenunebenheiten ausgeglichen und lassen den Konvoi sicher vorankommen.

Nach rund zwei Stunden war die Mission vollendet und das 5.850 t schwere Bauwerk wurde auf den endgültigen Stützen abgesetzt. Die „Brücke der Superlative“ fügt sich als weiteres Puzzleteil in das Schienennetzwerk Luxemburgs ein und steht bereit zur Überfahrt der Züge.

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www.cometto.com

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