Nach einem Jahr elektrischer Produktion zieht das Wienerberger Werk Uttendorf eine positive Bilanz. Der weltweit größte industrielle Elektroofen für Hintermauerziegel ermöglicht eine Reduktion der CO₂-Emissionen um 75 Prozent. Das entspricht jährlich bis zu 7.000 Tonnen weniger Kohlendioxid und einem um ein Drittel reduzierten Energieverbrauch.
Modernste Technologie für klimafreundliche Produktion
Mit der Umstellung von Gas- auf Elektroofen hat wienerberger in Uttendorf ein europaweit führendes Nachhaltigkeitsprojekt umgesetzt. Die Kombination aus elektrifiziertem Brennprozess, Wärmepumpen, optimierter Trocknung und Strom aus erneuerbaren Energien bildet die Basis der CO₂-armen Produktion. Künftig soll der Energieverbrauch unter 200 Kilowattstunden pro Tonne Ziegel liegen.

Johann Marchner, Country Managing Director von Wienerberger Österreich und Pipelife Austria, betont die Bedeutung des Projekts. Der Elektroofen zeige, dass Hintermauerziegel im industriellen Maßstab rein elektrisch und besonders emissionsarm hergestellt werden können. Damit setze das Unternehmen ein starkes Zeichen für Klimaschutz und nachhaltige Industrieproduktion in Österreich.
Porotherm Plan E: Ziegel der nächsten Generation
Mit dem modernisierten Ofen entstand auch ein neuer, besonders nachhaltiger Ziegel. Der Porotherm 25–38 Plan E wird seit Ende 2024 vollständig elektrisch produziert und eignet sich sowohl für Außenwände mit Zusatzdämmung als auch für tragende Innenwände. Erste Bauprojekte – darunter ein Kindergarten in Krems-Weinzierl und ein Wohnprojekt im Burgenland – setzen bereits auf den innovativen Ziegel. Ab dem kommenden Jahr soll das Sortiment erweitert werden, um komplette Gebäudehüllen mit Plan-E-Ziegeln realisieren zu können.
Nachhaltige Baupartner ziehen an einem Strang
Für viele Bauherren ist die ökologische Wirkung eines Projekts heute entscheidend. Auch Hans Peter Schöll, Geschäftsführer von Casa Immobilien und Schöll Bau, sieht im Plan-E-Ziegel einen wichtigen Schritt Richtung geschlossener Wertstoffkreisläufe und CO₂-bewusster Bauweise. wienerberger sei dabei ein verlässlicher Partner, der langfristig auf nachhaltige Produktion setzt.
Uttendorf als internationaler Innovationsstandort
Seit 1987 gehört das Werk Uttendorf zu wienerberger und gilt als internationaler Demo-Standort für nachhaltige Technologien. Bereits 2019 wurde hier eine industrielle Hochtemperatur-Wärmepumpe getestet. Im Rahmen des NEFI-Projekts „GreenBricks“ erfolgte schließlich der schrittweise Austausch des Gasofens durch den industriellen Elektroofen in Zusammenarbeit mit dem AIT Austrian Institute of Technology.
Zusätzlich wurden eine Halle für die Sägespanaufbereitung errichtet, drei moderne Wärmepumpen installiert, Ofenwagen durch AGVs ersetzt und große Teile der Tonaufbereitung modernisiert. Nach einem zweimonatigen Testbetrieb läuft die Produktion nun im Regelbetrieb – mit einer Kapazität von 270 Tonnen Ziegel pro Tag und rund 100.000 Tonnen pro Jahr. Werksleiter Gerhard Pichler und sein 14-köpfiges Team sorgen täglich für einen reibungslosen Ablauf.
