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Mit Wasserstoff-Baggerlader zur CO₂-neutralen Baustelle

Pilotprojekt Porr Wiener Netze JCB 02

Die Wiener Netze und die Porr treiben die Dekarbonisierung des Störfalldienstes voran. In einem neuen Pilotprojekt wird ein vollständig CO₂-neutraler Bautrupp eingesetzt, der ausschließlich auf Geräte mit alternativen Antrieben und nachhaltigen Treibstoffen setzt. Ziel ist es, Arbeiten im Strom-, Gas-, Fernwärme- und Datennetz nahezu emissionsfrei durchzuführen. Der Projektstart erfolgte am 9. Oktober 2025.

CO₂-neutraler Bautrupp reduziert Emissionen um 90 %

Bei einem Gasgebrechen, Stromkabelschaden oder einer Fernwärmestörung kommt künftig der CO₂-neutrale Bautrupp der Porr zum Einsatz. Der Bautrupp besteht aus fünf Fachkräften und rund zehn Baugeräten, die statt Diesel nun mit Elektro- und Wasserstoffantrieb sowie HVO 100 betrieben werden.

„Für unser gemeinsames Pilotprojekt mit den Wiener Netzen haben wir eine komplett klimafreundliche Fahrzeugflotte zusammengestellt“, erklärt Porr CEO Karl-Heinz Strauss. „Damit können wir die CO₂e-Emissionen um bis zu 90 % reduzieren.“ Laut Berechnungen der TU Wien, die das Projekt wissenschaftlich begleitet, werden pro Jahr rund 46.500 kg CO₂e eingespart. Grundlage dafür ist eine umfassende Emissionsbilanz, die Diesel, HVO 100, Wasserstoff und Strom berücksichtigt.

Energiegeladener Projektstart in Wien

Der offizielle Startschuss fiel im 6. Wiener Gemeindebezirk, begleitet von Peter Weinelt (Wiener Stadtwerke), Gerhard Fida (Wiener Netze) und Karl-Heinz Strauss (Porr).

Pilotprojekt Porr Wiener Netze JCB 04
Startschuss für das Pilotprojekt CO2-neutraler Bautrupp: (v.li.) Gerhard Fida, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wiener Netze; Peter Weinelt, Generaldirektor der Wiener Stadtwerke; Karl-Heinz Strauss, PORR CEO; Hannes Zeilinger, JCB General Manager Major Accounts Europe; Frank Zander, JCB Director Major Accounts Europe. Fotos: Roland Rudolph

„Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie“, betont Peter Weinelt. „Wir wollen die Stadt Wien bis 2040 CO₂-neutral machen. Dazu gehört auch, dass wir im Bausektor gezielt Emissionen senken – etwa durch Relining-Methoden, reduzierten Aushub und jetzt durch den CO₂-freien Bautrupp.“ Auch Gerhard Fida ergänzt: „Unser Ziel ist es, Versorgungsunterbrechungen schnell und klimafreundlich zu beheben. Mit dem neuen Bautrupp setzen wir ein klares Zeichen für nachhaltige Infrastrukturmaßnahmen.“

Wasserstoffbetriebener Baggerlader als Herzstück

Das Highlight des Projekts ist ein wasserstoffbetriebener Baggerlader des Herstellers JCB – der weltweit erste Einsatz dieser Maschine in einem Praxistest. Das Fahrzeug nutzt Wasserstoff als primären Treibstoff und ist damit ein Schlüssel zur CO₂-freien Baustelle. JCB, drittgrößter Baumaschinenhersteller der Welt, gilt als Vorreiter in der Entwicklung von alternativen Antriebstechnologien. Frank Zander, Director Major Accounts Europe, erklärt: „Dieses Pilotprojekt zeigt, wie Wasserstoff als sauberer Energieträger die Dekarbonisierung von Baustellen Realität werden lässt.“

Neben dem Baggerlader umfasst der Fuhrpark des CO₂-neutralen Bautrupps auch elektrische PKW, LKW mit Kran, Stromspeicher, Rüttelplatten, Aufbruchhammer und Anbauverdichter – alle mit emissionsarmen oder alternativen Antrieben ausgestattet.

Forschung und Zukunftsausblick

Die Porr führt derzeit mehrere Pilotprojekte zur CO₂-neutralen Baustelle durch, wissenschaftlich begleitet von der TU Wien. Dabei werden Daten zur Energieeffizienz, Emissionseinsparung und Wirtschaftlichkeit gesammelt, um langfristig den Maschinenpark zu dekarbonisieren. „Die Umstellung des Fuhr- und Geräteparks ist ein zentraler Hebel zur Reduktion unserer Scope-1-Emissionen“, betont Strauss. „Bei Kleingeräten setzen wir bereits verstärkt auf Elektrifizierung. Für größere Maschinen sehen wir großes Potenzial im Wasserstoffantrieb.“

Langfristig arbeitet die Porr gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Maschinenherstellern und innovativen Auftraggebern wie den Wiener Netzen daran, neue Lösungen für emissionsfreie Baustellen zu entwickeln und marktreif zu machen.

Wegbereiter für emissionsfreies Bauen

Mit dem CO₂-neutralen Bautrupp setzen die Porr und die Wiener Netze einen Meilenstein für nachhaltiges Bauen und die Dekarbonisierung der Bauwirtschaft. Das Projekt zeigt, wie durch den Einsatz von Wasserstoff, Elektroantrieben und HVO 100 eine signifikante Reduktion von Treibhausgasemissionen möglich ist – und wie die Baubranche aktiv zur Klimaneutralität bis 2040 beitragen kann.

Video zum Wasserstoff-Baggerlader in unserer Video-Galerie

www.porr.at
www.wienernetze.at

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