Auf den Südportalen des Bosrucktunnels auf der A 9 Pyhrnautobahn liefert eine 265 kW-Peak Anlage künftig pro Jahr mehr als 240.000 kWh grünen Strom, der gleich direkt in den Tunnel eingespeist und verbraucht wird.
Photovoltaik auf Tunnelportalen ist ganz besonders effizient. Bei Sonnenschein produziert die Anlage klarerweise am meisten, aber auch der Energiebedarf im Tunnel ist aufgrund der dann erforderlichen helleren Einfahrtsbeleuchtung deutlich höher. Weniger als ein Jahr nach dem Baubeginn konnte die Asfinag nun eine weitere große Photovoltaik-Anlage in der Obersteiermark Betrieb nehmen.
„Unser Ziel ist, bis 2030 bilanziell stromautark zu sein“, sagen die Asfinag-Vorstände Hartwig Hufnagl und Josef Fiala. „Diese Anlage auf dem Bosrucktunnel-Portal ist der nächste, große Schritt hin zu diesem wichtigen Ziel. Allein in der Steiermark sind zudem fünf weitere bereits in Planung.“ Zusätzlich zur Errichtung von PV investiert die Asfinag auch im Bereich Stromeinsparung. Vor allem der Tausch der Beleuchtung, die Optimierung der Lichtsteuerung und der Umstieg auf LED bringen eine deutliche Reduktion von Stromverbrauch und Kosten.
708 Paneele auf 1.300 m2 Dachfläche
Die PV-Anlage Bosruck besteht aus genau 708 Modulen, die auf 1.300 m2 Dachfläche bei optimaler Sonneneinstrahlung umgerechnet den Strombedarf von 30 bis 40 Einfamilienhäusern produzieren. Gerade die Spitzenverbräuche des Tunnels können somit jetzt zu einem Teil mit erneuerbarer Energie abgedeckt werden. Die Investition für diese PV-Anlage betrug knapp 600.000 Euro.
32 Anlagen österreichweit
Die Asfinag hat in ganz Österreich bereits zahlreiche PV-Projekte realisiert. 32 erneuerbare Energieanlagen auf Tunnelportalen und Dach- und Freiflächen sowie zwei Kleinwasserkraftwerke erzeugen rund 3.900 kW-Peak zur Eigenversorgung. Unter anderem produzieren die steirischen Autobahnmeistereien Unterwald und Knittelfeld ihren eigenen grünen Strom, ebenso die Standorte Villach, Lieserhofen und Klagenfurt in Kärnten sowie Inzersdorf in Wien, Ansfelden in Oberösterreich, Salzburg-Liefering und Bruck/Leitha in Niederösterreich.
Auf Tunnelportalen sind Anlagen unter anderen in Betrieb auf den A 10-Tunnel Trebesing, Katschberg und Wolfsberg in Kärnten, auf der S 10 in Oberösterreich der Tunnel Manzenreith, auf der S 1 in Niederösterreich/Wien der Tunnel Rustenfeld sowie in der Steiermark auf der A 2 der Herzogbergtunnel und auf der A 9 Pyhrnautobahn bereits seit 2013 der Plabutschtunnel bei Graz.
Einen großen Anteil an Sonnenstrom werden künftig PV-Anlagen auf Lärmschutzwänden liefern. Aus dem 2021 gestarteten und sieben Systeme umfassenden Pilotprojekt auf der S 1 Wiener Außenring Schnellstraße wurden vier Photovoltaiksysteme für den Rollout am Asfinag-Netz ausgewählt. Die erste Lärmschutzwand, die im Laufe des Jahres mit einem System aus diesem Pilotprojekt ausgestattet wird, liegt auf der A 22 Donauufer Autobahn bei Spillern in Höhe Stockerau. Diese Anlage wird auf einer Länge von rund einem Kilometer montiert und wird etwa 700 kW-Peak Strom erzeugen können. Sie ist Teil eines gesamten PV-Gebietes, das unter anderem auch die Versorgung der Autobahnmeisterei Stockerau inklusive der dort situierten E-Ladeinfrastruktur sicherstellen wird.