Das European Forum Alpbach ist ein renommierter Treffpunkt für Forschung, Politik und Wirtschaft. Unter dem diesjährigen Motto #MomentofTruth steht das Jahr 2024 ganz im Zeichen der gemeinsamen Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft.
Als Partnerunternehmen legt Strabag in Alpbach den Fokus auf einen der wirkungsvollsten Hebel zur Reduktion globaler Emissionen: die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Baubranche. Die Herausforderungen der Zukunft können nur gemeinsam bewältigt werden – dafür braucht es die Kollaboration aller Stakeholder der Branche. In drei intensiven Workshops arbeiteten Studierende sowie Expert:innen aus Wirtschaft, Forschung und Politik gemeinsam an politischen Forderungen und konkreten wirtschaftlichen Maßnahmen, um die Bauwirtschaft klimaneutral zu gestalten.
„Die Zukunft der Branche liegt in unserer Hand. Unsere Workshops in Alpbach haben deutlich gezeigt: Nur, wenn wir alle zusammenarbeiten und unsere Kräfte bündeln, können wir die Bauwirtschaft revolutionieren und einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Strabag-CEO Klemens Haselsteiner.
„Es ist entscheidend, dass große Unternehmen ihre Verantwortung im Prozess der Kreislaufwirtschaft erkennen und eine führende Rolle bei der Förderung von Lösungen übernehmen, die den ökologischen Fußabdruck verringern. Was mich am meisten faszinierte, war das enge Zusammenspiel zwischen dem Know-how erfahrener Expert:innen und den Visionen der jüngeren Generation für nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen“, resümiert Andrea Di Tommaso, Junior Operation Specialist bei Boston Consulting Group Mailand und Stipendiat des EFA24.
Drei Workshops, ein Ziel: Frontrunner des zirkulären Bauens zu sein
In insgesamt drei Projekten zum Recycling von Baumaterialien, zur Sanierung bestehender Gebäude und zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe erarbeiteten die Teilnehmer:innen Anregungen und Anreize, um die Kreislaufwirtschaft im Bau voranzutreiben. „Wir setzen auf vereinfachte Standards und Vorschriften, um das Potenzial des zirkulären Bauens zu steigern. Der öffentliche Sektor sollte dabei als Vorreiter nachhaltiger Beschaffung agieren, unterstützt durch verpflichtende Lebenszyklusanalysen zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks. Statt langwieriger Subventionsprozesse plädieren wir für steuerliche Erleichterungen auf nachhaltige Investitionen. Ein digitaler Gebäude- und Materialpass für datengetriebene Entscheidungen, ist ebenfalls entscheidend“, fasst Haselsteiner die Ergebnisse der drei Workshops zusammen.
Workshop 1: Baustoffrecycling als „Urban Relief“
Mehr als die Hälfte des gesamten Abfallaufkommens (in Deutschland und Österreich) resultiert aus Bau- und Abbruchabfällen. Die Gewinnung wertvoller Sekundärrohstoffe, vor allem im urbanen Umfeld, ist ein wichtiger Baustein für die Klimaneutralität der Bauwirtschaft. Anhand der Blaupause des Strabag Circular Construction Center in Bremen wurde deutlich: Es braucht mehr solcher Recyclingzentren für Baustoffe in den urbanen Regionen Europas.
Workshop 2: Das Potenzial im Gebäudebestand
Die Zukunft der Baubranche liegt nicht nur im Neubau, sondern in der Aufwertung bestehender Gebäude. Instandsetzungen, Modernisierungen und Umgestaltungen schaffen Mehrwert, machen Gebäude fit für neue Nutzungen und erhalten die kulturelle Identität von ganzen Vierteln, während Ressourcen geschont und unsere Städte revitalisiert werden. Die Modernisierung des Bestands wirtschaftlich und ökologisch voranzutreiben, ist ein unverzichtbarer Schritt in eine nachhaltige Zukunft des Bauens.
Workshop 3: Schafwolle, Lehm, Hanf und Co: Woraus unsere Gebäude künftig bestehen könnten
Strabag arbeitet aktiv an der Integration nachhaltiger Baumaterialien und nachwachsender Rohstoffe, wie Hanf, Stroh, Lehm und Wolle, in ihr Produktionsportfolio. Der anfängliche Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Produkte in Form von Dämmstoffen und Platten sowie auf der Integration externer Expertise etwa durch gezielte Unternehmenszukäufe und Kooperationen. Die Basis dafür ist eine breitere Akzeptanz in der Bauindustrie zur Generierung von Leuchtturmprojekten.