Holcim investiert weiter in die Dekarbonisierung von Beton: Im Holcim Betonwerk Alberner Hafen wurde im März die erste CO₂-Speicheranlage in Österreich in Betrieb genommen. Technologiepartner ist das international ausgerichtete Startup neustark, mit dessen neu-entwickelter Anlage CO₂ dauerhaft im Betonmischwasser gespeichert wird. Dank einer fast durchgängig elektrifizierten Wertschöpfungskette und CO₂-reduzierten Zementprodukten senkt die bereits CSC-Gold-zertifizierte Holcim Beton nochmals den ökologischen Fußabdruck für ihr Baustoff-Portfolio.
Zukunftsweisende Innovationspartnerschaft
“Die Bauwirtschaft steht in der dringenden Verantwortung, zu dekarbonisieren. Seitens Holcim setzen wir entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette entsprechende Schritte und optimieren unsere Produktionsprozesse, investieren in moderne Anlagen, eigene Energieerzeugung, und speichern letztlich auch CO₂. Mit neustark haben wir einen strategischen Partner, um über einen Zwischenschritt in unserem Produktionsprozess auch CO₂ einzubringen und dauerhaft zu speichern. Die Anlage ist dabei die erste ihrer Art in Österreich. Wir freuen uns sehr über die zukunftsweisende Innovationspartnerschaft mit neustark”, so Haimo Primas, CEO Holcim (Österreich).
Für Holcim ist dies ein weiterer Schritt auf seiner Nachhaltigkeits-Roadmap, für die u.a. die Holcim Betonwerke in Österreich bereits seit 2024 den CSC Concrete Sustainability Council Gold-Standard für Nachhaltigkeit in allen wesentlichen Unternehmensbereichen zertifiziert sind. Über diese neue Anlage wird das Beton-Waschwasser für die Rekarbonatisierung und dauerhafte CO₂-Speicherung aufbereitet.

„Schwer vermeidbares CO₂ dauerhaft zu speichern, das ist unsere Vision. Anhand der Neustark-Technologie wird abgeschiedenes CO₂ in bestehenden Abfallströmen – wie Betonabbruch oder -mischwasser – gespeichert und somit aus der Atmosphäre entfernt. Mit unseren 31 Abscheidungs- und Speicheranlagen speichern wir schon Tausende von Tonnen CO₂ jedes Jahr. Dass wir nun eine erste CO₂ -Speicheranlage in Österreich – meinem Heimatland – in Betrieb nehmen können, ist ein weiterer Meilenstein für neustark. Dank Partnerschaften wie mit Holcim skalieren wir unsere Lösungen und leisten einen greifbaren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele“, meint Johannes Tiefenthaler, Mitgründer und Co-CEO von neustark.
Dauerhafte CO₂-Speicherung im Betonmischwasser
Die Anlage bei Holcim in Wien Albern ist Teil eines neuen Serienprodukts von neustark, sie ist in dieser Form die erste in Österreich. Für den Karbonatisierungsprozess wird im Betonwerk Misch- bzw. Waschwasser aus den Betonmischwagen gesammelt und bei der Anlage mit biogenem CO₂ in Kontakt gebracht. Das CO₂ reagiert mit den Zementphasen im Wasser und wird zu Kalkstein. Dank dieser Transformation bleibt das CO₂ permanent gespeichert. Der Prozess neutralisiert darüber hinaus das stark alkalische Wasser. Das Mischwasser ist nach der Anreicherung erneut einsatzbereit für die Herstellung von Beton. Die Produkt- und Verarbeitungsqualität des Betons bleibt durch diese Anreicherung unverändert erhalten.
„Noch einen Schritt weiter“
“Die Investition in die CO₂-Speicheranlage ist Teil unseres Nachhaltigkeits-Programms in unseren Holcim Betonwerken, um die Ostregion Österreichs mit innovativen und vor allem auch voll funktionsfähigen, CO₂-reduzierten Betonprodukten zu versorgen. Bereits seit Sommer 2024 setzen wir in unserem Werk in Albern ausschließlich elektrisch gewonnenen Sand und Kies aus unserem grenznahen Kieswerk in Hegyeshalom ein, der zudem noch elektrisch per Zug nach Wien transportiert wird. Zudem setzen wir für unsere KundInnen im Großraum Wien weitgehend unseren ECOPlanet Zement in der Produktion ein, der schon heute den EU-Taxonomy ‚Climate Mitigation Standards‘ entspricht. Mit der neuen CO₂-Speicheranlage gehen wir hier noch einen Schritt weiter und nutzen unsere Potenziale zur Dekarbonisierung”, so Markus Schenkl, Geschäftsführer Holcim Beton (Österreich).
142 Tonnen jährliche Speicherkapazität
Das CO₂ wird bei der Biogasanlage der EVM Energieversorgung Margarethen am Moos abgeschieden. Die bei Holcim installierte Anlage erreicht eine Jahreskapazität von 142 Tonnen CO₂, die im Beton gespeichert werden können. Umgerechnet entspricht dies einer CO₂-Entfernungsleistung, die durch rund 14.000 ausgewachsenen Bäume zu erreichen wäre. Die dauerhafte Speicherung dieses biogenen CO₂ wird als Negativemission gewertet und die entsprechenden Zertifikate werden seitens neustark am freien Zertifikatenmarkt angeboten.
Überprüft wird die Entfernungsleistung von “Gold Standard”, einer unabhängigen Vereinigung für die CO₂-Zertifizierung, die 2003 vom WWF und anderen internationalen NGOs ins Leben gerufen wurde. Dieser Standard soll sicherzustellen, dass Projekte zur Reduktion oder Entfernung von CO₂-Emissionen ein Höchstmaß an Umweltverträglichkeit aufweisen und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Die Daten werden kontinuierlich mit Durchflussmessung gemessen und halbjährlich mit weiteren Daten, die seitens Holcim zur Verfügung gestellt werden, eingereicht. Regelmäßige Audits von Gold Standard erfolgen online bzw. vor Ort.